Aus
dem wahren Leben gegriffen waren die Geschehnisse rund um den
lustigen Dreiakter Vorsicht-bissiger Hund, den die
jungen Akteure der Theatergruppe am ersten Wochenende im Januar
auf die Bühne brachten. Der Autor, Regisseur und Vorstand
in einer Person, Wolfgang Bräutigam, schuf mit seinem neuesten
Werk eine unterhaltsame Komödie, in der sich Hundefeinde
und Hundebesitzer sofort wiedererkennen können.
Der Kaminkehrermeister Rainer Schwarz (Matthias Hörl) und
sein angehender Schwiegersohn Postbote Edgar Eilig (Stephan Wolf)
gründen den Verein der Tretminenentschärfer
um sich gegen die Dreibeinpinkler und deren Besitzer zur Wehr
zu setzen. Dabei sind Sie mit präparierten Steaks, der Hundlaufdichtot-Katze
und unter Strom gesetzten Zäunen sehr einfallsreich. Dies
sehr zum Missfallen von Ehefrau Barbara Schwarz (Christine Wiesend),
die auf der Seite des Herrn Pfarrer (Wolfgang Bräutigam)
und der Tierärztin Heil (Angela Biersack) die Interessen
der Hundebesitzer unterstützt. Dies tut um so mehr Not, als
dass die Tochter Heidi (Nathalia Pribs) einen echten Hund ins
Haus bringt, dessen intensive Betreuung von der etwas vergesslichen
Oma Specht (Karin Wiesend-Schmid) übernommen wird. Nachdem
Rainer und Edgar selbst das mit Rizinusöl präparierte
Steak gegessen hatten und die beiden den Pfarrer samt Tierärztin
mit der ferngesteuerten Katze umgefahren hatten, schlug auch der
dritte Anschlag fehl, denn es entleerten der Metzgermeister Heinz
Semmel (Stefan Schultes) und der Gemeindediener Gerhard Rat (Andreas
Markert) nach einer durchzechten Nacht ihre Blasen am Stromzaun
des Kaminkehrers. Am Ende löst sich jedoch alles in Wohlgefallen
auf. Heidi kann ihren Hund Helmut-Josef behalten und
obendrein ihren Postboten, der Gemeindediener Rat verliebt sich
während seiner Entmagnetisierung in die angebliche Hundefängerin
Elvira Wein (Gabi Merkl), das Kaminkehrerehepaar trifft sich glücklich
vereint am nun überflüssigen Trennungsband, der Pfarrer
hat seinen kleinen entführten Petrus wieder,
die Tierärztin Heil wird die Tretminen ihres Hundes zukünftig
in den Hundetoiletten entsorgen, der Metzgermeister verkauft kein
Rhinozeros-Steak in seinem Geschäft und die Oma 008 muss
nun leider nicht zum Förster ziehen.
Das Stück und auch die Laienschauspieler überzeugten
die knapp 1000 Besucher restlos, so dass die Kritik lautete: Das
war das beste Stück, dass die Theatergruppe je aufgeführt
hat.
Grund für diese Äußerung war zum einen die turbulente,
witzige Handlung des Stücks mit all den spritzigen Dialogen
und zum anderen die hervorragenden schauspielerischen Leistungen
aller Spielerinnen und Spieler, angeführt von Oma Specht,
die lebensnah von Karin Wiesend-Schmid dargestellt wurde. Die
brillante Leistung der gesamten Mannschaft, ob vor, auf oder hinter
der Bühne verdient große Anerkennung und Lob. Die begeisterten
Anhänger der Theatergruppe können sicher sein, dass
sie nicht zum letzten Mal sagen mussten: So viel g`lacht
hob i scho lang nimmer.
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