Einen Wechsel in der Führungsspitze der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen ergaben die Neuwahlen bei der Jah-reshauptversammlung. Ines Zeitzer wurde einstimmig zur neuen Vorsitzenden gewählt. Als Stellvertreterinnen stehen ihr die bisherige Vorsitzende Sieglinde Schmalz und Elisabeth Werner zur Seite. Zur Schriftführerin wurde erneut Christine Wächter berufen. Als Beisitzer fungieren Brigitte Vlasek, Barbara Lorenz, Susanne Bäumler, Hannelore Hammon, Hildegard Greim und Maria Wallukat. In ihrem Rückblick berichtete die bisherige Vorsitzende Sieglinde Schmalz von zahlreichen Vorträgen, Besichtigungen und den Veranstaltungen, die gemeinsam mit dem SPD-Ortsverein durchgeführt wurden. Bei der Jahreshauptversammlung konnte sie besonders die ASF-Kreisvorsitzende Annette Karl SPD-Ortsvorsitzenden Johannes Plössner und Kassier Gerald Sollacher willkommen heißen. Johannes Plössner gratulierte der neuen ASF-Vorsitzenden mit einem Blumenstrauß. Er wünschte Ines Zeitzer viel Erfolg und gute Zusammenarbeit mit dem SPD-Ortsverein. Sieglinde Schmalz dankte er für ihr Engagement als bisherige Vorsitzende. Den Glückwünschen schloß sich die SPD Listenkandidatin für den Bezirkstag, Annette Karl, an. Gemeinsam mit dem Direktkandi-daten Reinhard Hese kämpfe sie für einen Regierungswechsel. Sie plädierte für den Erhalt und den Ausbau der Bezirkseinrichtun-gen und den damit verbundenen Erhalt der Arbeitsplätze. Sie sprach sich außerdem für eine Reform des Bezirkstags aus. Bezirkstag und der nicht vom Volk gewählte Regional-planungsverband sollten zusammengefaßt werden. Das wäre demokratischer und würde den Kostenaufwand erheblich senken. Der bisher vom Bezirkstag bestimmte Präsident müßte außerdem demokratisch gewählt werden. Annette Karl wies auf die Ausstellung Geschichte der Frauen in Bayern hin, die derzeit in Ingolstadt gezeigt wird. Die Situation in den Familien ist das Anliegen der neuen ASF-Vorsitzenden. Kinderreiche Familien sind besonders armutsgefährdet. In Westdeutschland wären bereits 16,2 Prozent und in Ostdeutschland 45,2 Prozent mit drei und mehr Kindern betroffen, machte Ines Zeitzer deutlich. Grundlage dieser Feststellung sind fundierte Daten von Untersuchungen in der Bundesrepublik. Nach aktuellem statistischen Angaben beziehen rund 161.000 Ehepaare und 290.000 Alleinerziehende laufende Hilfe zum Lebensunterhalt. Weitere 300.000 Fami lien fordern die ihnen zustehende Hilfe aus Unwissenheit oder Scham nicht ein. Wenn Familien mit zwei Verdienern durch steigende Belastungen an den Rand der Ge-sellschaft gedrängt werden, wie können dann Alleinerziehende zurechtkommen, fragte Zeitzer. Statistiken zufolge mußten Familien von 1982 bis 1986 Einbußen in Höhe von 20 Prozent hinnehmen. Die ab 1986 eingeführten familienpolitischen Maßnahmen gaben nicht mehr zurück, als zuvor genommen wurde. Als Forderung der SPD nannte sie eine Entlastung der Familien durch eine Steuerreform. Eine steuerliche Freistellung von mindestens 7500 Mark sollte eingeführt werden. Die Einkommensgrenzen des Erziehungsgeldes sollten angehoben und das Kindergeld auf 250 ab dem 1. Kind erhöht werden. Die Finanzkraft der Länder und Kommunen müßte gestärkt werden, um ein besseres Betreu-ungsangebot für Kleinst-, aber auch für Schulkinder zu realisieren. Als weitere Forderung plädierte sie für den Ausbau von Erziehungs-Ehe-, Familien- und Schuldnerberatungsstel-len sowie die finanzielle Förderung von Haushaltshilfen durch Dienstleistungsschecks. Diese Maßnahmen würden nicht nur Familien stärken, sie erleichtern auch die Vereinbar-keit von Kindern und Beruf, wenn familien-orientierte, flexible Arbeitszeiten möglich sind. Die SPD wolle Frauen und Männern Mut machen, sich für Kinder zu entscheiden. |
![]() V.l.n.r.: Ortsvorsitzender Johannes Plößner, Stadträtin Marlene Stopfer-Höhn, Christine Wächter, Brigitte Vlasek, AsF Kreisvorsitzende Annette Karl, Stadträtin Hannelore Hammon, Elisabeth Werner, Barbara Lorenz, Sieglinde Schmalz, Gerald Sollacher, AsF Vorsitzende Ines Zeitzer. |
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