Über
den Neubau der Wasserversorgung und Erweiterungsbau der Generalsanierung
der Kläranlage informierte die CSU, FU und JU am vergangenen
Donnerstag ihre Mitglieder. Interessiert folgten die Gäste
den Ausführungen des Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Maier über
die Entwicklung der Kläranlage und der langfristigen Sicherung
der Wasserversorgung im Stadtgebiet.
Stadtrat
Peter Lippiotta begrüßte die beiden Geschäftsführer
der Wasserwirtschafts- und Betriebsgesellschaft Grafenwöhr
GmbH, Dipl.-Verwaltungswirt (FH) Helmut Amschler und Dipl.-Ing.
(FH) Gerhard Maier. Kreisrat Josef Geier entschuldigte den Ortsvorsitzenden
Gerald Morgenstern und Fraktionsvorsitzenden Josef Neubauer,
die beide beruflich verhindert waren. Bereits 1970 wurde in
Grafenwöhr eine vollbiologische Kläranlage errichtet.
Da der Zahn der Zeit nagte, die Wassergesetze verschärft
wurden und auch die Anforderungen an die Kläranlage in
den vergangenen Jahren immer stärker wurden, beschloss
man einen Neubau der Wasserversorgung mit Erweiterungsbau und
Generalsanierung. Die Kosten hierfür wurden anfangs auf
12,7 Mio. DM geschätzt, die nunmehr doch auf 7,5 Mio. DM
reduziert werden konnten. Das bisherige Nachklärbecken
wurde umgerüstet, das Betriebsgebäude aufgestockt
und für die Unterbringung der neuen Schaltwarte und eines
Labors hergerichtet. Neu errichtet wurde ein Maschinenhaus zur
Unterbringung der Gebläse und Schlammpumpen, ein Nachklärbecken
mit rund 3.500 cbm Fassungsvermögen sowie drei Schlamm-
und Filtratwasserspeicher mit einem Volumen von 3.000 cbm. Bereits
am 7. Juni 2000 wurde mit Inbetriebnahme des neuen Nachklärbeckens
die Anlage technisch in Betrieb genommen. Zum 1. April 2000
gründete man im Gleichzug der Um- und Neubauaktion die
Stadtwerke Grafenwöhr, in die die alte Kläranlage
übertragen wurden. Ebenfalls neu gegründet wurde zum
1. Juni 2000 die Wasserwirtschafts- und Betriebsgesellschaft
Grafenwöhr GmbH. Die WBG GmbH baut und betreibt die neue
Kläranlage und rechnet ihre Leistungen mit den Stadtwerken
Grafenwöhr ab. Ziel dieser ganzen Bemühungen ist es
durch Ausnutzen aller sich bietenden Einsparmöglichkeiten
dem Bürger auch in Zukunft die Wasser- und Entwässerungsgebühren
bezahlbar zu erhalten. Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Maier erklärte
den Besuchern bei einem Spaziergang über das Gelände
das mechanische, das biologische und das chemische Reinigungsverfahren
der Kläranlage. Zunächst wird das zufließende
Rohabwasser durch eine Siebanlage geschleust. Hier werden die
Grobstoffe zurückgehalten. Im Vorklärbecken setzen
sich absinkende Partikel von aufschwimmenden Stoffen ab. Der
absinkende Schlamm wird in einer Auffangvorrichtung gesammelt
und abgepumpt. Hier endet die mechanische Reinigung. Im Belebungsbecken
beginnt die biologische Reinigung. Kleinlebewesen, z. B. Bakterien
sind im Belebtschlamm enthalten und bauen durch eine Sauerstoffzufuhr
organische Schmutzstoffe im Abwasser ab. Das Nachklärbecken
ist für die Trennung der Belebtschlammflocken vom gereinigten
Abwasser zuständig. Bevor das gereinigte Abwasser in die
Creußen eingeleitet wird, durchläuft es zur Dokumentation
die Auslaufmessstation. In den Faultürmen wird aus dem
Schlamm während seiner 20 Tage Aufenthalt und konstanten
35 Grad Temperatur Biogas, das als Energiequelle in der Kläranlage
genutzt wird, gewonnen. Nach dem Faulprozess ist der Schlamm
nahezu geruchlos, so Maier. Im Schlammspeicher wird das Restprodukt
bis zum späteren Abtransport und Endentsorgung gesammelt.
Gegen Ende der Besichtigungstour stand noch das Betriebsgebäude
mit Labor und Sozialräumen auf dem Programm. Stadtrat Lippiotta
bedankte sich im Namen der CSU Grafenwöhr bei den beiden
Geschäftsführern für ihre interessanten Ausführungen
und wünschte allen einen guten Heimweg.